Gesundheit aus dem Glas – Teil 5: Apfelessig selber machen

Von Susan Künzel
3 Gläser mit in Essig eingelegten Apfelstücken


Apfelessig hat weitaus mehr zu bieten als nur feine Säure für ein Salatdressing. Fruchtig, anregend, desinfizierend und pflegend zu sein, sind nur einige seiner Qualitäten. Macht man ihn selbst, weiß man, was drin ist: am besten ungespritzte Äpfel aus dem Garten oder frisch gesammelt von der Streuobstwiese oder auch die Apfelreste vom Kuchenbacken.

DER BESTE UNTER DEN ESSIGEN

Die Wurzeln des Apfelbaums reichen sehr tief in die Erde und nehmen somit Spurenelemente auf, die beispielsweise Weinreben niemals erreichen können. Deswegen enthält ein Apfelessig mehr Enzyme und gesunde Stoffe als andere Essige. Wird er ungefiltert und unerhitzt verwendet, bleibt es ein aktives lebendiges Produkt mit vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften: Er kann Sodbrennen, Völlegefühl und Blähungen mindern und gegen Verstopfung wirken – dank probiotischer Milchsäurebakterien und der Essigsäure, welche Speichel, Magensäure und Verdauungssäfte anregt. Apfelessig wirkt innen wie außen antibakteriell, desinfizierend und entzündungshemmend und pflegt auch  Haut und Haare. Er kann Fieber senken und als Appetithemmer beim Abnehmen helfen.

DAS WIRD GEBRAUCHT:
SO GEHT ES:

Glasgefäß waschen und sterilisieren. Äpfel waschen und in walnussgroße Stücke schneiden, verdorbene Stellen unbedingt entfernen. Äpfel mit Zucker mischen und in das größere Glasgefäß geben, mit Wasser auffüllen, bis alles bedeckt ist. Mit einem sauberen Teller etwas beschweren, damit die Äpfel unter Wasser bleiben. Mit dem Tuch abdecken, gegebenenfalls mit einem Gummi befestigen, damit sich keine Fliegen laben. Bei Raumtemperatur und an einer etwas dunkleren Stelle lagern. Täglich mit einem sauberen Holzlöffel umrühren, damit Sauerstoff hinzukommt.

Nach etwa 14 Tagen, wenn die Früchte abgesunken sind und starker Essiggeruch wahrnehmbar ist, die Flüssigkeit durch ein feines Sieb filtern und in das erneut sterilisierte Gefäß zurückfüllen. Wieder mit dem Tuch abdecken und mindestens weitere 3 Wochen oder auch länger stehen lassen. Ab und zu probieren. Wenn es gut nach Apfelessig schmeckt, kann man erneut filtern (muss aber nicht sein, weil ungefiltert mehr Enzyme drinbleiben) und in sterilisierte Flaschen abfüllen.

DER GÄRPROZESS UND DIE ESSIGMUTTER:

Zuerst erfolgt die alkoholische Fermentation; auf dem Weg zum Apfelwein zeigen sich Bläschen und Schaum auf der Oberfläche. Auch eine Haut kann sich bilden, die mit einem sauberen Löffel abgenommen werden sollte. Beim weiteren Gärprozess wird aus dem Apfelwein Essig. Dabei entsteht die Essigmutter, eine Kultur aus Essigsäurebakterien, die sich als durchsichtige, oft geleeartige Schicht in der Flüssigkeit bildet, sie kann auch schlierig oder flockig aussehen. Man sollte sie vorsichtig unterschwenken, damit sie die Sauerstoffzufuhr nicht unterbindet. Die Essigmutter kann dem nächsten Essigansatz zugegeben werden und wird so dessen Fermentation beschleunigen.

ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN:

Bei allen guten Eigenschaften und Wirkungen reagiert allerdings jeder Mensch anders. Bei manchen kann Apfelessig auch Ursache für Völlegefühl, Blähungen und Übelkeit sein. Darum maßvoll verwenden und den Körper gut beobachten.

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