Gesundheit aus dem Glas – Teil 4: Kräuter-Oxymel – ein alkoholfreies, süßsaures Kräuterelixier

Von Susan Künzel
Kräuter-Oxymel selber machen


Oxymel heißt auch Sauerhonig und vereint die Kräfte von Kräutern, Honig und Essig. Schon seit 2500 Jahren wird er als Nahrungs-, Heil- und Stärkungsmittel geschätzt. Da für den Pflanzenauszug kein Alkohol nötig ist und der Superfood-Drink so erfrischend säuerlich wie honigsüß schmeckt, mundet er auch Kindern.

SO WIRKT DER TRUNK

Die Basiszutaten Essig und Honig standen Pate für den Namen – abgeleitet aus der griechischen Vorsilbe oxy (sauer, herb) und dem lateinischen mel (Honig) ergab sich Oxymel. Honig allein bringt schon reichlich Vitamine, Mineralien, Enzyme, Inhibine und weitere bioaktive Stoffe mit, wirkt dadurch antibakteriell, entzündungshemmend und stärkend. Der Essig steht dem in nichts nach, liefert zudem Milchsäurebakterien und wirkt probiotisch, desinfizierend und fiebersenkend. Diese süßsaure Kombi setzt die Wirkstoffe der zugesetzten Kräuter frei und konserviert das Ganze.

Mit Wasser, Tee oder Saft verdünnt ergibt sich ein köstlicher Zaubertrank, der gerade Kindern und Jugendlichen mit ihrem hohen Vitalstoffbedarf guttut. Er stärkt die Darmflora und das Immunsystem, kann Fieber senken, lindert Muskelkrämpfe, beugt Krankheiten vor und baut nach durchgemachten Infektionen wieder auf.

MAN BRAUCHT DAFÜR:
SO WIRD ER GEMACHT:

Das Glas mit kochendem Wasser ausspülen. Die gesammelten Kräuter zerkleinern – je kleiner desto besser –, am besten mit einem Keramikmesser. Dann in das vorbereitete Glas geben, Honig und Essig hinzufügen, das Glas luftdicht verschließen und kräftig schütteln. Die Mischung etwa vier Wochen an einem kühlen, dunklen Ort durchziehen lassen und gelegentlich schütteln. Nach der Ziehzeit den oft sirupartigen Extrakt durch ein feines Sieb abgießen und wieder gut verschließen. Ungeöffnet ist der Sauerhonig bei einer Temperatur unter 10 °C etwa ein Jahr haltbar. Wird er bei Raumtemperatur aufbewahrt, sollte er innerhalb von 6 Monaten aufgebraucht werden.

GUTE KRÄUTERKOMBIS:

Bestimmte Kräuterzusammensetzungen haben bestimmte Heilwirkungen. Für den Eigenbedarf kann man sich von der eigenen Intuition leiten lassen. Hier ein paar Anregungen:

Immunstärkend: Sanddorn, Hagebutte, Kapuzinerkresse
Durchblutungsfördernd: Lindenblüten, Ingwer
Hustenmildernd: Fichtenspitzen, Thymian, Spitzwegerich
Fiebersenkend: Holunderblüte, Basilikum, Zitrone
Für die Verdauung: Kamille, Fenchel, Löwenzahn, Salbei
Gegen Regelschmerzen: Schafgarbe, Frauenmantel, etwas Gänsefingerkraut
Fürs Gemüt: Ringelblume, Goldrute, Linde, Johanniskraut, Gänseblümchen
Beruhigend: Kamille, Lavendel, Zitronenmelisse (vor dem Schlafengehen mit lauwarmem Wasser trinken)

SO WIRD ER ANGEWENDET:

Täglich nach Bedarf oder Appetit einen Esslöffel Oxymel in einem Glas Wasser, Tee oder Saft auflösen. Für Kleinkinder bis 3 Jahre den Sauerhonig besser abkochen, da Honig Bakterien enthalten kann, die für die Kleinen unverträglich sind. Deshalb darf auch Honig Kindern unter 1 Jahr nicht gegeben werden!
Übrigens schmeckt Oxymel auch als Salatdressing und in Saucen. Zudem pflegt es Haut und Haar – bei nervigen Pickeln oder fettigem Haar ein paar Wochen mit einer stärker verdünnten Lösung spülen.

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