
Handyverbote an Schulen - Pro und Contra
Mein Enkel Emil ist zwölf Jahre alt und geht nun in die sechste Klasse. Seit Kurzem hat er ein Handy. Lange hatten seine Eltern überlegt, wann der richtige Zeitpunkt dafür […]
Unsere Kinder wachsen mit der digitalen Welt auf und gehen ohne Scheu damit um. Entsprechend früh wünschen sich viele Kinder ein Tablet oder ein Handy. Neben den Vorteilen, erreichbar und mit Freunden verbunden zu sein oder auch kreativer lernen zu können, gibt es viele Risiken und Fragen, die Eltern beschäftigen – von der Sicherheit über die Gesundheit bis zu technischen Aspekten. Etliche Plattformen bieten Hilfestellungen und ganz konkrete Tipps.
Das erste Handy bekommen Kinder meist, wenn sie sich zunehmend allein bewegen und erreichbar sein sollen. Oft ist es bereits ein Smartphone und bietet damit die große weite Welt und die gesamte Bandbreite der sozialen Netzwerke, Apps und Plattformen, Inhalte und Möglichkeiten. Doch weder Kinder noch Eltern überblicken diese große weite Welt mit ihren Sicherheitsrisiken und Kostenfallen, wo Daten eine Währung sind und wo man unter dem psychischen Druck steht, sofort antworten zu müssen oder etwas zu verpassen.
Mögliche Risiken und Gefahren:
Die Kinder und Jugendlichen chatten mit Freunden, nutzen Apps zum Spielen, zum Lernen und zum Spaß, benötigen oft Messenger und Gruppenchats für die Schulklasse oder den Verein. Dabei sind sie unter Umständen folgenden Risiken ausgesetzt:
– Ungeeignete Inhalte wie gewaltverherrlichende Online-Spiele oder Videos mit pornografischen Zügen
– Preisgabe persönlicher Daten, Datendiebstahl, unnötige App-Berechtigungen
– Chat/Cybergrooming
– Cybermobbing
– Abzocke, In-App-Käufe, „versehentliche“ Abos
– Verletzung von Urheberrechten
– Das Netz vergisst nichts
– Cyberkriminalität wie Phishing, Schadsoftware
– Suchtgefahr, Realitätsverlust, Ablenkung, Unkonzentriertheit
Um all den lauernden Gefahren vorzubeugen und um Kindern und Jugendlichen einen sicheren Umgang mit digitalen Technologien vorzuleben und zu vermitteln, ist es ratsam, dass Eltern selbst Medienkompetenz erlangen. Das heißt beispielsweise, sich mit Instagram, TikTok, Snapchat, Twitch und Co vertraut zu machen. Sich dafür zu interessieren, was das Kind möchte und was es tut. Dass Eltern über Fake News, das Gedächtnis des Internets, die (wissenschaftlich belegten) Auswirkungen intensiver Nutzung offen sprechen. Dass sie die ganz Kleinen nicht mit dem „digitalen Babysitter“ ruhigstellen. Dass sie den eigenen Umgang mit Medien hinterfragen und medienfreie Zeiten wie Mahlzeiten und medienfreie Räume wie das Schlafzimmer nicht nur predigen, sondern vorleben.
Einige Tipps für einen bewussten Umgang mit digitalen Medien:
Gesundheit: Auswirkungen der hochfrequenten elektromagnetischen Strahlung sind unklar. In jedem Fall wird die Energie vom nahen Körperteil (Kopf, Rumpf, Gesäß) aufgenommen. Mehr Sicherheit bieten, beispielsweise Kopfhörer mit Kabel. Bei schlechtem Empfang und im Auto nicht telefonieren, beim Kauf auf einen geringen SAR-Wert (https://www.bfs.de/DE/themen/emf/mobilfunk/vorsorge/sar-handy/sar-handy_node.html) achten.
Schau hin!
www.schau-hin.info richtet sich hauptsächlich an Eltern und bietet neben Informationen konkrete praktische Ratschläge, die Kinder in der digitalen Welt zu begleiten und deren Mediennutzung zu verstehen, so zum Beispiel Bildschirmzeiten, Altersempfehlungen und goldene Regeln für die Handynutzung.
Klicksafe
www.klicksafe.de richtet sich an verschiedene Zielgruppen, an Kinder und Jugendliche genauso wie an Eltern und Lehrer. Die Plattform will über Chancen und Risiken aufklären und bietet dafür vielfältige Materialien und Medien wie auch konkrete Tipps für den digitalen Alltag.
Medien kindersicher
www.medien-kindersicher.de informiert Eltern verlässlich und verständlich über technische Lösungen für die meistgenutzten Geräte, Dienste und Apps ihrer Kinder. Sie bietet ganz konkrete Anleitungen für mögliche Schutzeinstellungen, passend zu Alter, Entwicklungsstand und Gerät.
Privat-o-Mat
Auf www.Privat-o-mat.de geht es um den Datenschutz und den Schutz der eigenen Privatsphäre. 15 Fragen mit Antwortmöglichkeiten helfen, die eigenen Einstellungen und das persönliche Verhalten zu reflektieren und zu verstehen. Zudem gibt es Empfehlungen für datenschutzfreundliche Browser, Tools, Geräte etc.
Internet-ABC
www.internet-abc.de richtet sich vor allem an Kinder im Grundschulalter, ihre Eltern und Lehrer. Auf spielerische Weise wird das Internet erklärt, mit interaktiven Spielen und Videos werden die Kinder für die Medien fit gemacht. Zum Beispiel können sie einen Internetsurfschein machen.
Es gibt weitere Plattformen und Informationsmöglichkeiten. Neben all den technischen und rationalen Vorkehrungen ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder mit deren Onlineerlebnissen nicht allein lassen. Bleiben Sie im Gespräch, interessieren Sie sich für die Kanäle, in denen die Kinder unterwegs sind, welchen Influencern sie folgen, welche Trends sie toll finden. Lassen Sie sich Dinge erklären und bleiben Sie dabei.