Gesundheit aus dem Glas – Teil 7: Pesto aus Wildkräutern

Von Susan Künzel
Wildkräuter

Wild wachsende Kräuter enthalten sehr viel mehr Vitamine, Mineral- und Vitalstoffe als das Gemüse, das wir im Supermarkt kaufen. Sie sind Geschenke der Natur, meistens zahlreich vorhanden, wir müssen sie nicht säen, pflanzen oder gießen, und jäten brauchen wir sie auch nicht. Fast immer gibt es verschiedene Arten ganz in der Nähe – im Hinterhof, im Garten, im Park oder auf der Wiese. Wir müssen nur wieder lernen, unsere direkte Umgebung wachen Auges wahrzunehmen und sie zu erkennen. Und dann den Spaß beim Sammeln, Zubereiten und Probieren genießen. Mit ein paar Tricks machen wir uns die ungewohnten Bitterstoffe gaumengerecht.

WILDE VITALITÄT

Der kräftige Löwenzahn mit seinen goldgelben Sonnenblüten hat von allem Guten weitaus mehr zu bieten als zum Beispiel ein Blattsalat. Essen wir ihn also lieber statt ihn als Unkraut zu verteufeln – genauso wie die Brennnessel und den Giersch, den Günsel und das Gänseblümchen; sie alle sind wertvolle Pflanzen. Anders als das gängige Gemüse enthalten sie jedoch noch viele Bitterstoffe.

MILDERNDE TIPPS

Die wertvollen Wirkstoffe der Wildkräuter gehen nicht selten mit ungewohntem und etwas bitterem Geschmack einher. Dieser kurbelt bereits über die Mundschleimhaut unser Verdauungssystem an. Da gerade Kinder für Bitterstoffe weniger zu begeistern sind (was an der großen Zahl von Geschmacksrezeptoren bei Kindern liegt), kann man den Geschmack etwas abmildern, indem man eher neutral schmeckendes, frisches Kraut von Radieschen, Möhren oder Roter Bete zufügt, oder süß aufhübschen mit getrockneten Gojibeeren, Datteln oder auch Honig.

MAN BRAUCHT:

SO GEHT ES:

  1. Kräuter schütteln, von Schmutz oder kleinen Tierchen befreien. Wer mag, kann die kleinen Blüten von Gundermann und Taubnesseln herauslösen und beiseitelegen. Kräuter gegebenenfalls waschen und trockenschleudern.
  2. Kräuter und Nüsse grob hacken. Die Nüsse können, wenn man möchte, in einer trockenen Pfanne kurz angeröstet werden.
  3. Kräuter mit Knoblauch, Zitronensaft, Gewürzen in den Mixer geben oder mörsern, nach und nach Öl zugeben, bis eine pastöse Masse entsteht. Für einen nussigeren Geschmack und etwas knackige Textur die Nüsse nur kurz mit mixen. Kaltgepresstes Olivenöl ebenfalls nur kurz mixen, sonst wird es bitter.
  4. Als Ausgleich für die Bitterstoffe getrocknete Früchte kleinschneiden und untermischen oder mit etwas Honig abschmecken.
  5. In saubere Gläser füllen. Am Ende kann man die süßen Blüten als Deko obenauf geben. Alles mit einer Schicht Olivenöl komplett bedecken und nach Entnahme wieder mit Öl auffüllen. Das macht das Pesto einige Wochen haltbar – ganz ohne Konservierungsstoffe.

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