Gesundheit aus dem Glas – Teil 2: Veilchensirup – Frühling in der Flasche

Von Susan Künzel
violettes Veilchen

Die zarten Veilchen leuchten und duften uns ab Mitte März bis April in blauvioletten Büscheln entgegen. Insbesondere das echte Duftveilchen (Viola odorata) verströmt wunderbare Aromen und ist besonders heilsam. Die kraftvollen Wildblüher sind – wie alle Veilchenarten – essbar und helfen beispielsweise bei Husten und Hautproblemen. Zur Familie gehören auch Hainveilchen, Hundsveilchen, Hornveilchen, Stiefmütterchen – mit blauen, gelben oder weißen Blüten.

Frisch pflücken und naschen

Ein Spaziergang oder eine Wanderung mit der Familie eignen sich prima, um diese Frühlingsblumen zu entdecken und für einen selbst gemachten Sirup zu sammeln. Ein sauberes Glas sollte man dabei haben – darin lassen sich die Veilchenblüten mitnehmen, ohne den Blütenstaub zu verlieren. Nicht zuletzt deshalb gilt auch bei der Weiterverarbeitung: nicht waschen!
Frische Blüten und Blätter kann man auch gleich mal von der Wiese naschen; nur nicht an Straßen oder den bestbesuchten Hundespazierstrecken.
Die dunkelvioletten Schmuckstücke sorgen umgehend für eine Portion Vitamin C und A sowie Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe. Außerdem wirken sie kühlend, beruhigend und spenden Feuchtigkeit. Sie besänftigen die Schleimhäute, erleichtern das Abhusten, stimulieren die Lymphe und helfen zu entgiften. So viele Gesundheitspluspunkte würde man gar nicht vermuten, wenn sie dekorativ Salate, Kuchen oder Gebäck krönen.

Haltbare Heilkraft: Veilchensirup

Der Sirup ist eine besondere Variante, den süßen Duft der Blüten samt vielen ihrer Inhaltsstoffe haltbar zu machen. Beim Sammeln sind Geduld und Ausdauer gefragt. Je mehr Blüten, desto intensiver wird die Farbe.

Das wird gebraucht:

So geht es:

Das Wasser mit dem Zucker erhitzen und den Zucker unter Rühren auflösen. Abkühlen lassen.
Abgekühltes, maximal lauwarmes Zuckerwasser über die Veilchen gießen – so bleiben die zarten Veilchenaromen erhalten. Zitronenscheiben und/oder Zitronensaft zugeben. Umrühren, alle Blüten müssen bedeckt sein.
Gefäß mit einem Tuch abdecken, 3 Tage stehen lassen, mehrmals täglich umrühren. Die Flüssigkeit färbt sich zartrosa. Dann kosten und bei Bedarf länger ziehen lassen.

Sirup durch ein Sieb oder ein Leintuch schütten und die Blüten ausdrücken.
Anschließend den Sirup ohne die Blüten kurz aufkochen und sofort in sterile (ausgekochte) Flaschen umfüllen, die Flaschen verschließen und beschriften. Dunkel und relativ kühl gelagert, ist der Sirup ein Jahr haltbar.

Schmecken lassen

Ein Schuss Veilchensirup macht Mineralwasser noch ein bisschen erfrischender und ermuntert zum Trinken. Auch Joghurt, Pudding oder Eierkuchen können veilchensüß verfeinert werden. Füllt man den Sirup in kleine Fläschchen, kann man anderen eine hübsche und leckere Freude machen.

Heiße Variante für Eilige

Möchte man eine intensivere Farbe, kann man das Zuckerwasser auch heiß über die Veilchen gießen. Allerdings leiden dabei die empfindlichen Aromen. Bei der heißen Methode kann der Sirup zudem bereits am Folgetag aufgekocht und abgefüllt werden.

Und außerdem: Tee für die Atemwege

Veilchenblätter und -blüten punkten mit vielen Schleimstoffen, beruhigen die Bronchien und wirken schleimlösend. Ein Tee wie auch frische Pflanzen sind super gegen Halsweh, Erkältungen, trockenen Husten und Entzündungen der Nasennebenhöhlen, Atemwege oder Bronchien.

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