Echt oder Fälschung? Werdet zu Honigdetektiven!

Von APOTHEKERIN DR. ANNE-KATHRIN HABERMANN
Honigdetektiv

Überall gibt es Honig zu kaufen. Nicht nur im Supermarkt, auch in der Bäckerei, in der Gärtnerei, im Teekontor… Oft stammt der Honig aus der Region, in der er verkauft wird, manchmal kommt er von weit her. Ich finde die Vorstellung schön, dass die fleißigen Bienen beim Sammeln durch meinen Garten geflogen sind und von meinen Blumen genascht haben. Aber es steht so viel Honig im Regal. Wurde diese Riesenmenge wirklich von Bienen gesammelt? Oder gibt es da auch Betrug? Honig besteht ja hauptsächlich aus Zucker, also chemisch aus Glukose und Fruktose. Das sind auch die Hauptbestandteile von industriell hergestelltem Zuckersirup. Dieser Sirup kostet viel weniger als Honig und wird zum Strecken von echtem Honig verwendet. Es heißt, dass knapp die Hälfte des in Europa verkauften Honigs gepanscht wurde. Wie kann man solche Fälschungen erkennen?

Es gibt einige Tricks, mit denen man Detektiv spielen und das überprüfen kann.

  1. Hinweis:
    Die meisten Honigsorten kristallisieren mit der Zeit. Wollt ihr nicht so lange warten, stellt den Honig in den Kühlschrank. Dort erstarrt er in der Kälte und bildet Kristalle. Falscher Honig wird nicht fest.
    Stellt man den echten Honig in warmes Wasser, bekommt er seine ursprüngliche Beschaffenheit wieder.
  2. Hinweis:
    Echten Honig kann man anzünden. Bitte vorher die Eltern fragen, ob sie es erlauben oder euch helfen! Haltet zum Löschen ein Gefäß mit Wasser bereit.
    Zündet eine Kerze mit einem Streichholz an. Lasst das abgebrannte Streichholz abkühlen. Nehmt die helle Rückseite des Streichholzes und taucht sie kurz in den Honig. Haltet nun den Honig auf dem Streichholz in den oberen Teil der Kerzenflamme. Echter Honig sprudelt, karamellisiert und brennt an. Falscher Honig enthält zu viel Wasser und tut das nicht oder nur mit großer Verzögerung.
  3. Hinweis:
    Falscher Honig bildet einen Schaum, wenn man ihn in Essigwasser gibt. Echter Honig bildet keinen Schaum.
    Das kann man überprüfen, indem man Essig in ein Wasserglas gibt, einige Tropfen Honig darin versenkt, vorsichtig umrührt, ohne Schaum zu schlagen und 5 Minuten wartet, um zu sehen, ob sich auf der Wasseroberfläche Schaum bildet. Ich muss allerdings berichten, dass alle Honige, die ich probiert habe, keinen Schaum gebildet haben. Entweder waren alle rein, oder der Test funktioniert doch nicht zuverlässig.

Da hilft Honigdetektiv oder Honigdetektivin nur, alle Sinne zu benutzen: Riecht der Honig gut? Sieht er gut aus? Fühlt er sich gut an auf der Zunge? Ist der Preis zu hoch oder zu niedrig?

Die wichtigste Frage ist jedoch am Ende: Schmeckt er?

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