Springt euch gesund!

Von Jana Olsen

Trampolinspringen macht riesigen Spaß. Das weiß jeder, der es schon mal ausprobiert hat. Besonders Kinder zieht die schwingende Gummimatte magisch an. Wippen, schwingen, laufen, springen – all das geht damit. Das Kribbeln im Bauch gibt’s beim Fliegen als Bonbon dazu.

Zusammengenähte Rollladengurte und Fahrradschläuche an einem Eisengestell – so sah das erste Trampolin aus, mit dem 1951 beim ASV Süchteln in Nordrhein-Westfalen geturnt wurde. Die gewagte Konstruktion war eins der ersten Trampoline Deutschlands. Heute gibt es TÜV-geprüfte Sprungmatten in allen Größen. Die „federnden Untersätze“ stehen heute nicht nur in Privatgärten, Schulen und Vereinen, sondern immer mehr auch in Fitnessstudios und Rehaeinrichtungen.
Und das hat seinen guten Grund. Trampolinspringen ist das perfekte Ganzkörpertraining für Jung und Alt. Diesen Effekt konnte die NASA schon vor über 30 Jahren belegen. In einer Studie fand die US-Raumfahrtbehörde heraus, dass der Trainingseffekt des Trampolins um 68 Prozent höher war als beim Joggen und sie ließ ihre Astronauten regelmäßig auf der Gummimatte antreten.

SELBST HYPERAKTIVE KINDER WERDEN AUSGEGLICHENER

Trampolinspringen ist vor allem für Kinder ein Gleichgewichtstraining mit hohem Spaßfaktor. Um den kurzen Moment der Schwerelosigkeit auszukosten, sind alle 650 Muskeln und 70 Billionen Körperzellen im Einsatz. Schließlich gilt es, innerhalb von Sekundenbruchteilen Kräfte auszubalancieren und zu koordinieren. Und eine gute Koordination bewirkt auch bessere Gedächtnisleistungen. Obwohl man beim Trampolinspringen eigentlich abhebt, hat es auch einen erdenden Effekt. Selbst hyperaktive Kinder werden nach einer Runde auf dem Trampolin ausgeglichener.
Doch das Trampolin taugt nicht nur als pures Freizeitvergnügen. Rehatrainer Jürgen Reif arbeitet mit Jugendlichen vor allem an der Haltung. „Auf dem Trampolin kann man schon mit sehr kleinen Bewegungen einen großen Effekt erzielen“, berichtet der Leipziger. „Beim leichten Wippen kann man zum Beispiel Fehlhaltungen korrigieren oder die Kniegelenke stabilisieren.“ Zudem ist das Trampolin ein gutes Trainingsgerät für die ganze Familie.

SCHULT DIE HALTUNG VON JUNG UND ALT

Wenn es um das Kräftemessen zwischen Enkeln und Großeltern geht, sollte es allerdings nicht um den höchsten Sprung gehen. „Der Storchenlauf, bei dem man ein Bein hochheben muss, ist eine gute Koordinationsübung, sowohl für den 6-jährigen Nachwuchs als auch für den 80-jährigen Opa“, weiß Jürgen Reif. Um gefahrlos auf dem Trampolin zu springen, sollten jedoch einige Sicherheitshinweise beherzigt werden.
Die Unfallgefahr ist am größten,wenn zur gleichen Zeit Kinder unterschiedlichen Alters und Gewichts springen. Vor allem kleine, leichtere Kinder sind dabei gefährdet. Sie sind den Kräften, die beim Trampolinspringen auftreten, häufig noch nicht gewachsen und können unkontrolliert hoch katapultiert werden.

SICHERHEIT BEACHTEN, VERLETZUNGEN VERMEIDEN

Einer Studie der US-Kinderärztinnen Susannah Briskin und Michele LaBotz zufolge sind Fuß- und Knöchelverletzungen am häufigsten, etwa jeder zehnte Trampolinunfall verursacht Verletzungen an Kopf und Hals.
Das Risiko für Verletzungen ist demnach umso geringer, wenn die Kinder einzeln springen. Wer mit rutschfesten Socken oder Gymnastikschuhen hüpft, schützt seine Zehen davor, an den Rändern der Matte eingeklemmt zu werden. Wer diese Sicherheitsregeln beachtet, wird Spaß haben, ohne Schaden zu nehmen.

Schwerelos Im Unterricht?

Das geht! Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. hat für Schüler eine spannende Broschüre zum Thema Schwerelosigkeit zusammengestellt.
Darin findet sich auch ein Mitmach-Experiment auf dem Trampolin. Die Broschüre kann man bestellen oder herunterladen unter:
www.dlr.de/next/desktopdefault.aspx/tabid-9129/15744_read-38867/

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