Nasenbluten mit Druck, Kälte und Ruhe stoppen
Von Gudrun Strigin
Nasenbluten kommt bei Kindern häufig vor. Die Nasenschleimhaut ist von vielen kleinen Blutgefäßen durchzogen, die sehr zart und leicht verletzlich sind. Da muss nicht mal ein Schlag die Nase treffen, damit sie anfangen zu bluten, schon das Bohren in der Nase kann zu Verletzungen und nachfolgender Blutung führen. Weniger bekannt ist, dass trockene Luft (im Sommer bei Hitze und im Winter die Heizungsluft) ein häufiger Auslöser ist. Aber auch Wachstumsschübe können Nasenbluten verursachen.
Selbst wenn es im ersten Moment dramatisch aussieht – Nasenbluten ist meist harmlos. Übrigens sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen.
Wie die Erste Hilfe wirkt
- Ruhe bewahren: Die Blutverluste aus der Nase sehen zwar dramatisch aus, sind es aber in der Regel nicht. Bereits 5 Milliliter reichen aus, um ein Taschentuch zu tränken.
- Kalter Lappen/Kältepack: Eine kalte Kompresse im Nacken löst unmittelbar einen Reflex aus, der zusammenziehend auf die Gefäße in der Nasenschleimhaut wirkt.
- Nasenflügel zusammendrücken: Leichter Druck auf die Nasenflügel wirkt wie ein Verband.
So wird’s gemacht
Ihr Kind soll sich aufrecht hinsetzen und den Kopf nach vorn beugen, damit das Blut herauslaufen kann. Legen Sie einen kühlen Waschlappen oder ein kleines Handtuch in den Nacken. Eine Kühlkompresse eignet sich ebenso. Sofern keine äußere Verletzung vorliegt, kann als Nächstes die Nase mit Daumen und Zeigefinger zugedrückt werden. Ein größeres Kind kann das alleine, bei einem kleineren Kind sollte das ein Erwachsener übernehmen. Am besten 5 bis 10 Minuten lang leichten Druck ausüben, geatmet wird durch den Mund. Wenn Sie unterwegs sind und keine kühlende Kompresse zur Verfügung steht, ist diese Maßnahme die allerwichtigste. Das funktioniert auch im Stehen, sollte es keine Sitzmöglichkeit geben.
Dem Drang, sich zu schnäuzen, sollte das Kind erstmal widerstehen. Naseputzen erzeugt Druck, und der kann den gerade gebildeten Wundschorf wieder platzen lassen, sodass die Nase erneut blutet.
Wichtig: Nicht wie früher oft praktiziert, den Kopf nach hinten strecken oder das Kind hinlegen. Das erhöht nur den Druck in den Blutgefäßen. Außerdem läuft dann das Blut nach hinten und kann Brechreiz auslösen.
So kann man vorbeugen
Im Winter für Feuchtigkeit in den Räumen sorgen, mit salzhaltigen Nasentropfen die Schleimhaut feucht halten und den Naseneingang mit Salben pflegen.
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