Die Sonnenblumen am Gartenzaun sind verblüht und lassen die braunen Köpfe hängen. Stieglitze besuchen sie jeden Tag und futtern von den Samen, den Sonnenblumenkernen. Es sind jede Menge Kerne da, die Stieglitze werden sie nicht alleine schaffen. Ich schneide mir zwei große vertrocknete Blüten ab, sodass zwanzig Zentimeter vom Stiel erhalten bleiben. Ich binde je eine Papiertüte um die Blumen und hänge sie am Stiel kopfüber an einem warmen, trockenen Ort auf.
Nach ein paar Tagen sind viele Kerne in die Papiertüten gefallen. Mit der Hand entferne ich noch restliche, locker sitzende Kerne aus den Blüten.
Diese gebe ich in eine hohe Schüssel. Mit dem Handmixer bearbeite ich die Kerne für ein paar Sekunden. Ich versuche, alle zu treffen. Dann fülle ich Wasser in die Schüssel und rühre um. Die Kerne sollten sich am Boden der Schüssel absetzen, die Schalen schwimmen oben. Ich schöpfe die Schalen mit einem kleinen Sieb ab und werfe sie anschließend weg. Die so gewonnenen Kerne breite ich auf Küchenpapier aus und lasse sie trocknen. Etwa 80 Gramm Kerne sind es geworden.
Die habe ich in einer kleinen Pfanne vorsichtig geröstet, bis sie hellbraun waren. Abgekühlt habe ich sie in einer sauberen elektrischen Kaffeemühle gemahlen. Da Sonnenblumenkerne Öl enthalten, ist dabei ein fettiges Mus entstanden. Dem habe ich in einer kleinen Schüssel 20 Gramm Puderzucker zugesetzt, außerdem 2 Teelöffel Rosenwasser und 2 Teelöffel normales Wasser für die Geschmeidigkeit. Die Masse habe ich gut durchgeknetet und in eine kleine Silikonform gegeben. Ihr dürft natürlich schon mal naschen, schmeckt auch warm. Die Form habe ich im Kühlschrank eine halbe Stunde abkühlen lassen, dann konnte man die Masse auf einen Teller stürzen. Sie schmeckt aromatisch, süßlich, nussig. Sie fühlt sich fettig an, denn sie enthält viele gute ungesättigte Fettsäuren (Sonnenblumenöl wird auch aus den Kernen gewonnen). Außerdem ist das Mus eine gute Proteinquelle pflanzlichen Ursprungs. Nicht nur für die Stieglitze. Lasst es euch schmecken!
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