Monster, die im Dunkeln lauern

Von Ingrid Exo

Schlafenszeit! Aber schlafen? Ich bin doch noch gar nicht müde! Lieber noch eine spannende Geschichte, das ist so gemütlich, eingekuschelt ins warme Bett!

Dann irgendwann ist es doch so weit, Licht aus! Die Straßenlaterne wirft von draußen ihr Licht in den Raum, ab und an ziehen Autoscheinwerfer über die Decke und werfen Schattenrisse an die Wand. Herbstwinde lassen die Bäume ächzen und überhaupt scheint plötzlich hier was zu flüstern und da was zu quietschen. Sind da irgendwelche Monster unter dem Bett? Was wäre, wenn sich ein Schattenwesen eingeschlichen hätte? Uh, so schauerlich! Wirklich zum Fürchten.

Und so geht es auch Louisa. Ganz mulmig wird ihr in der Dunkelheit. Und weil sich ihre Eltern auskennen mit Geistern und Monstern (vor denen sie sich als Kinder bestimmt auch mal gefürchtet haben), haben sie sich einen speziellen Zauber ausgedacht. Mit einer Art Feenstaub und einem Zauberspruch: Feenschmalz und Krötensalz, lasst verschwinden von alleine, Geister, Monster und Gebeine.

Das geheime Nachtleben der Küchengeräte

Das hilft ihr schon etwas, denn sie ist ein mutiges Mädchen. Als ihr unheimlich wird im Dunkeln, knipst sie die Lampe an und siehe da, dort liegt wirklich nur ihr Stoffelefant Ferdinand. Trotzdem, die Aufregung macht durstig. Mit Ferdinand als Verstärkung wagt sie sich in die Küche. Und erschrickt ganz fürchterlich vor dem geisterhaften Gerippe, das die Schatten von Kochlöffeln und anderen Gerätschaften an die Wand malen. Und im Flur wird es gleich noch viel schlimmer. Eine Teufelsfratze! Schnell versteckt sich Louisa vor dem Monster. Aber die ganze Nacht im Flur bleiben? Das geht auch nicht. Also stürzt sie sich mit Geschrei und Zauberspruch auf das Ungetüm. Und entdeckt eine ungeahnte Zauberkraft: Wie sie nämlich mithilfe von allerlei Gegenständen selbst Monster erschaffen kann, mit denen sich unerwünschte Wesen vertreiben lassen.

Vom Schattenmonster zum Schattenspiel

Und damit hat Louisa eine Kunst entdeckt, mit der sie sich fortan sehr gern im Schein ihrer Nachttischlampe beschäftigen wird: Mit Schattenspielen. Das ist natürlich eine wunderbare Anregung, die Generationen schon aus ihren Kindertagen kennen. Und als zusätzliche Inspiration finden sich auf dem Vorsatz, also der ersten und der letzten Doppelseite, die man sich im Buch anschauen kann, eine Reihe klassischer Schattenspielfiguren, mit denen man sich durchaus ein wenig länger beschäftigen kann und muss, um sie zu beherrschen und sich eigene Szenarien dazu auszudenken.

Liliane Steiner ist nicht nur Autorin der Geschichte, sondern auch Schöpferin der nächtlichen Szenen, die anspruchsvoll gestaltet sind. Wenn sie nicht an eigenen Büchern arbeitet, unterrichtet sie an der Schule für Gestaltung Basel im Bereich Illustration und Farbe.

Buchtitel Louisa und die Schattenmonster

Liliane Steiner
Louisa und die Schattenmonster
Verlag: Kunstanstifter
‎Alter: 3 bis 6 Jahre

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