Gesundheit aus dem Glas – Teil 3: Wildkräuterlimonade
Von Susan Künzel
Eine kühle Limonade erfrischt wunderbar, wenn die Sommersonne es besonders gut mit uns meint. So richtig lecker und auch noch gesund ist eine selbst gemachte Kräuterlimo, bei der die ganze Familie mitmischen kann. Die schmeckt nach wildem Sommer, stärkt mit reichlich Vitaminen und verlängert die Ausflugserinnerungen. Man sollte dem Getränk nur etwas Zeit zum Durchziehen geben.
FRISCH GESAMMELT IST BESSER ALS TEUER GEKAUFT
Genau genommen darf sich ja nur eine selbst gemachte Kräuterlimonade wirklich so nennen, weil wir da echte Kräuter und Blüten mit all ihren wunderbaren Eigenschaften hineingeben. Wir erstellen sozusagen einen „Kräuterauszug“ und nehmen auf einfache Weise reichlich von deren vielen Vitaminen und Mineralien zu uns. Wenn wir die Limo selber machen, vermeiden wir künstlich hergestellte Aromen, Konservierungsstoffe und jede Menge Industriezucker. Wir können die natürlich vorhandene Süße der Blüten erschmecken und ganz nach eigenem Bedarf Süße hinzufügen.
BEI JEDEM AUSFLUG FÜNDIG WERDEN
Man sammelt, was einem unterwegs begegnet und wonach die Sinne verlangen:
Blick in den Hinterhof oder übern Zaun: Holunderblüten für süßes Frühlingsaroma und erste Hilfe gegen Erkältungen, auch Robinienblüten. Bei beiden nur die Blüten verwenden, alles Grüne ist ungenießbar
An den Alleen: Lindenblüten und -blätter, letztere wachsen an dem Gute-Laune-Baum immer wieder frisch nach
Beim Waldspaziergang: Blüten und Blätter von Gundermann und Giersch, dazu ein paar vom Waldmeister
Picknick im Park: Katzenminze, Taubnessel, Mädesüß (das sogar gegen Schmerzen hilft), Spitzwegerich plus ein paar betörende Blütenblätter von Rosen oder Wildrosen
Bei der Bergwanderung im Urlaub: Dost (das ist wilder Oregano), Fichtenspitzen (Maiwipfel), Schafgarbe
Auf der Wiese haben wir gelegen: … und Blüten von Rot- oder Weißklee, Löwenzahn und Gänseblümchen sowie Labkrautspitzen gesammelt
Ausflug an den Küchenkräuterkasten: Salbei, Thymian, Pfefferminze, Zitronenmelisse, Rosmarin, …
Sicher bestimmen Wichtig ist, dass man die Pflanze genau kennt und wirklich sicher bestimmen kann. Eine Hilfe sind dabei Pflanzen-Apps wie „Flora incognita“.
Immer den frischesten Pflanzenteil nutzen – ohne Verfärbung, Tierfraß oder Verschmutzungen. Am besten einzelne Blätter oder Blüten abzupfen, um die Pflanze zu schonen. Behutsam und nur so viel sammeln, wie gebraucht wird.
DAS WIRD GEBRAUCHT:
2 Handvoll Kräuter – Blätter und/oder Blüten, je nach Kraut
0,5 Liter naturtrüber Apfelsaft (naturtrüber ist wirksamer als geklärter Saft)
1 unbehandelte Zitrone oder Limette
1 Liter Wasser, stilles oder mit Sprudel
falls erforderlich: Zucker oder (für geduldige Rührer) Honig zum Süßen
eventuell Eiswürfel
eine Glaskaraffe … und etwas Geduld 😉
SO GEHT ES:
Zitrone bzw. Limette waschen und in Scheiben schneiden, Kräuter zerrupfen oder mit dem Nudelholz zerdrücken und in die Karaffe geben, alles mit Apfelsaft übergießen, einige Stunden, am besten über Nacht, in den Kühlschrank stellen. Der Apfelsaft zieht die Aromen aus den Kräutern und Blüten heraus, mit der Zeit wird der Geschmack intensiver. Durch ein Sieb oder Tuch abseihen, nach Bedarf süßen, einige frische Blüten und Blätter als Deko hineingeben. Man kann die Limo natürlich auch direkt nach dem Ansetzen trinken, insbesondere die Blüten von Holunder, Linde oder Robinie geben ihre Aromen recht schnell frei.
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