„Unten ohne“ laufen – auf einem eigenen Barfußpfad

Von Susan Künzel
Barfußpfad

Barfuß im Sand, da denken wir sofort an Urlaub und Erholung. Und das ist es auch, vor allem für unsere Füße. Und über die Füße für den ganzen Körper. Auch das feuchte Gras morgens auf der Wiese oder ein samtweicher Waldboden regen über die Fußsohlen alle unsere Sinne und Organe an. Leider ist das in der Stadt nicht so einfach, und wir zwängen unsere Füße meist in Schuhe hinein. Hier ermutigen wir dazu, einen Barfußpfad anzulegen und den kleinen und großen Füßen das Kitzeln und Kribbeln zu gönnen.

WAS IST EIN BARFUßPFAD

Man geht barfuß über eine Wegstrecke mit unterschiedlichen, meist natürlichen Materialien wie Sand, Kiesel, Rindenmulch, Hölzer und Steine. So erfahren die Fußsohlen besondere Sinneseindrücke, An- und Entspannung. Es gibt mancherorts sogar richtig lange Barfußwanderwege oder Barfußparks für ausgedehntere Fuß-Fühl-Touren.

WIE BARFUßLAUFEN WIRKT

Der ungleiche Untergrund stimuliert die Fußsohlen. Von da gibt es sehr viele Verbindungen (Fußreflexzonen) ins Gehirn und in fast alle Körperregionen, wodurch diese mit Informationen versorgt und gut durchblutet werden. „Unten ohne“ laufen vitalisiert Körper, Psyche und Geist. Man spürt mehr, erfährt mehr, muss sich mehr konzentrieren. Es beruhigt und gleicht aus, auch dadurch, dass man sich wortwörtlich erdet.

WOFÜR BARFUßLAUFEN GUT IST

Die Fußmuskulatur wird gekräftigt, auch die Waden, weil alle kleinen Muskeln aktiv werden müssen. Kinder bekommen oder erhalten sich gesunde Fußgewölbe, Senk- und Spreizfuß werden vermindert, Gleichgewicht und Körperhaltung werden besser, Gelenke geschont. Konzentration und Koordination fördern sogar die Feinmotorik. Oft kitzelt oder piekst es, und so ist barfuß laufen auch für manchen Lacher gut.

SO WIRD EIN BARFUßPFAD ANGELEGT

Wichtig ist, nur natürliche Materialien zu verwenden, die sich mit dem Untergrund vermischen können und ihn nicht belasten. Natürlich muss der Pfad auch gefegt und gepflegt und darin enthaltenes Material wie Herbstlaub ab und zu mal ausgetauscht werden. Für mobile oder vorübergehende Barfußpfade kann man auch größere, flache Kartons nutzen.

WO KANN MAN EINEN BARFUßPFAD ANLEGEN

Bereits ein kleines Fleckchen mit nur vier Feldern oder Gras- und Matschbereiche ermöglichen Spaß und Erholung für die Füße. Legt man es als Labyrinth oder Spirale an, spart man Platz. Vielleicht findet sich naturgegebene Materialabwechslung im Garten oder Hinterhof, die man nur zu erweitern braucht. Ungeeignet sind Senken, in denen das Wasser nicht abfließen oder versickern kann und oft Pfützen stehenbleiben.

WAS MAN NOCH TUN KANN

Oft gehen Kinder mit natürlichem Entdeckerdrang und ohne mit der Wimper zu zucken barfuß über alle Untergründe. Erst wenn sie die Natürlichkeit des Barfußlaufens verlernt haben, werden sie so gehemmt wie viele Erwachsene. Warum also nicht auch mal den sonnenwarmen Asphalt, die Unregelmäßigkeit des Kopfsteinpflasters oder morgenfeuchtes Gras auf dem Weg zur Kita gemeinsam erfühlen?

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