Klassik für Kinder – ein klassisches Musikfestival für Kinder

Von Anja Kootz
springendes Mädchen mit Geige


Klassik für Kinder ist ein Leipziger Festival, an dem Kinder vielfältig mitwirken können. Es bietet Proben, Konzerte, Workshops, die Gelegenheit, miteinander zu musizieren, hochkarätigen Musikern und Musikerinnen zu begegnen und mit ihnen zu arbeiten.

Die Kinderstube hat mit Christiane Bräutigam gesprochen, sie ist die Gründerin und musikalische Leiterin des Festivals. Seit 2006 gibt es dieses Format, das sogar in den Jahren der Pandemie stattfinden konnte.

Was hat es mit dem Festival Klassik für Kinder auf sich?
In verschiedenen Konzerträumen und Kirchen Leipzigs finden klassische Konzerte für Familien und junge Leute statt, im Vorfeld gibt es Workshops, in denen man zum Beispiel das Dirigieren lernen kann. Akteure sind neben professionellen Musikerinnen und Künstlern aus Leipzig auch Ballettgruppen und Chöre, in denen Kinder mitwirken.

Was waren Ihre Beweggründe, das Festival zu gründen?
Ich genieße die schönen Musikfestivals in meiner Heimatstadt Leipzig wie das Bachfest, die Mendelssohntage oder die Leipziger Jazztage. Irgendwann fiel mir auf, dass es kein Klassikfestival für Kinder gibt. Deswegen habe ich es gegründet.

Wer organisiert das Festival?
Aktuell wird es vom Verein Klassik für Kinder Leipzig veranstaltet.

An wen richtet sich das Festival? Wer kann mitmachen?
 Junge Leute mit Interesse an Musik, Bewegung oder bildnerischer Gestaltung (das Angebot wechselt jedes Jahr).

An welchen Spielorten findet es statt?
 Die kommende Ausgabe vom 26. bis 28. September 2025 soll die Peterskirche, die Reformierte Kirche und Philippuskirche sowie das Mendelssohnhaus Leipzig bespielen.

Welche Programmpunkte umfasst es?
Auf dem Programm stehen Auszüge aus einer Oper, ein sinfonisches Konzert und Neue Musik von jungen Musikerfindern. In Workshops kann man sich mit Hörspielmusik, Dirigieren und Bewegung sowie Bühnenbildgestaltung beschäftigen.

Wie viele Mitwirkende sind mit von der Partie?
Zu den Akteuren gehören circa 100 Kinder und vielleicht 70 Erwachsene, verteilt auf ein dreitägiges Programm.

Wie lange dauert es, ein solches Festivalprogramm vorzubereiten, und wie gehen Sie dabei vor?
Fördergelder muss man meist mindestens ein Jahr vorher beantragen, auch die Buchung von Spielstätten und Kunstschaffenden hat diesen Vorlauf, Orchester planen auch schon in längeren Zeiträumen und müssen dementsprechend zeitig angefragt werden. Aus den Verfügbarkeiten ergeben sich auch schon konzeptorische Gegebenheiten, Weiteres entsteht im Laufe des Jahres. Kinderchöre und Ballettschulen beginnen bis zu einem halben Jahr vor dem Auftritt mit der Probenarbeit.

Wer sind Ihre Kooperationspartner?
Ganz vornan stehen die Oper Leipzig mit dem Orchester der Musikalischen Komödie, die Plagwitzer Ballettschule und das Choreografische Zentrum Montserrat Leon, das Mendelssohnhaus, Philippus Leipzig, Förderer wie die Stadt Leipzig, die Sparkasse, die Vertrauten e. V. und die Kulturstiftung des Freistaats Sachsen.

Was sind Ihre liebsten Erfahrungen aus den vergangenen Festivaljahren? Woran erinnern Sie sich besonders gern, gibt es Anekdoten?
Eine richtige Anekdote habe ich gar nicht zu erzählen, es gab bisher in jedem Jahr für mich Momente, die mich staunen ließen oder nachdenklich machten. Dass bei Humperdincks Hänsel und Gretel die Hexe statt in einen Ofen einfach in die Orgel der Reformierten Kirche gestopft wurde – weil man die Geschichten auch mal den Kulissen anpassen muss, die ein Raum bietet –, bleibt mir als Kirchenmusikerin natürlich besonders im Gedächtnis.

Auch die aufgeregten Mädchen im Kindergartenalter, die mir nach einem Konzert erzählten, dass eins von ihnen vor Schreck Nasenbluten bekommen hatte, als in der gerade gehörten Oper von Albert Lortzing der Bösewicht auf die Bühne kam.

Der Blick auf einen Konzertflyer erinnert mich an die erste Begegnung mit der damals Neunjährigen, die zum Kinder-Dirigierkurs des Festivals kam und die heute selbst als Musikerin Konzerte leitet.

Auch etwas ganz Besonderes ist natürlich der Brief, mit dem Anne-Sophie Mutter dem Festival in den ersten Jahren gutes Gelingen wünschte. Unerwartete Förderungen und Unterstützungen und so viele gute Begegnungen – da kann ich mich gar nicht für eine bestimmte Erinnerung oder Anekdote entscheiden.

Aktuelle Informationen zum Festival 2025 in Kürze auf der Internetseite des Vereins
www.klassik-fuer-kinder-leipzig.de
Wer sich beispielsweise für den Workshop Dirigieren interessiert, kann sich unter folgender E-Mail bewerben: dirigieren@kinder-klassik.de
Weitere Workshops und Informationen findet man auf der Internetseite.

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