Schon mal was vom Magischen Zirkel von Deutschland gehört? Vermutlich nicht. Wir klären, was es damit auf sich hat und wie man Mitglied werden kann. Zu Abrakadabra, Hokus Pokus Fidibus und dreimal schwarzer Kater einen Zauberstab zu schwingen ist nämlich nicht alles.
Es muss ja nicht gleich die zersägte Jungfrau sein oder das weiße Kaninchen, das aus einem Zylinder springt. Fürs Erste genügt es vielleicht, eine verschwundene Münze hinter einem Ohr hervorzuzaubern oder aus einem gut durchmischten Kartenspiel genau die Karte herauszufinden, die ein Zuschauer vorher im Verborgenen gewählt hat. Wer aber tiefer eintauchen mag in die Zauberkunst, ist richtig beim Magischen Zirkel von Deutschland, einer internationalen Vereinigung von Zauberkünstlern, die die magische Kunst pflegen und fördern wollen. Der Verein hat rund 2.800 Mitglieder und ist in 77 Ortszirkeln in Deutschland organisiert. Bemerkenswert ist die Förderung der Jugendarbeit ab dem 14. Lebensjahr. Auch Prominente sind unter den Mitgliedern, zum Beispiel der Arzt und Fernsehmoderator Dr. Eckart von Hirschhausen. Zudem gibt es Vertreter und befreundete Verbände in 25 Ländern. Es werden Jugendmeisterschaften veranstaltet und Jugendworkshops organisiert. Auch in Sachsen gibt es zahlreiche Ortsvereine, unter anderem in Leipzig, Meißen, Freiberg, Dresden, Zittau, Chemnitz und Heidenau.
Vor über 100 Jahren gegründet Der MZvD wurde 1912 in Hamburg gegründet, und zwar vom Bankbeamten und Amateurzauberkünstler Karl Schröder. Zauberkünstler aus Deutschland gehören seither zu den besten der Welt. Bei allen Weltmeisterschaften der Zauberkunst stehen immer wieder auch Zauberer und Zauberinnen aus Deutschland auf den Siegertreppchen.
MEISTERSCHAFTEN UND DIE WELT DER MAGIE
Henri Hainz ist der Jugendbeauftragte des Magischen Zirkels. Ihn packte die Faszination der Zauberei mit 6 Jahren, als sein Vater ihn mit ein paar einfachen Tricks aus dem Zauberkasten verblüffte. Ein guter Zauberer verrät seine Tricks natürlich nicht, aber als sein Vater eines Tages nicht zu Hause war, hat Hainz sich den Kasten geschnappt und angefangen, sich die Tricks selbst beizubringen. Seit 2017 ist er Mitglied im Verein, 2019 war er deutscher Jugendmeister der Zauberkunst in der Sparte Mikromagie, und seit 2022 bekleidet er das Amt des Jugendbeauftragten. Kinder und Jugendliche können sich direkt an ihn wenden. Er stellt den Kontakt zu anderen zauberbegeisterten Menschen oder Ortszirkeln in der Nähe her oder erklärt, welche Veranstaltungen anstehen. Manche Ortszirkel bieten auch eigene Jugendgruppen an, bei denen sich gleichgesinnte junge Zauberer und Zauberinnen treffen.
„Ich bin in erster Linie Ansprechpartner für alle jungen Mitglieder oder Interessenten, erklärt Henri Hainz. „Falls es Fragen zur Zauberkunst, zu Lehrmitteln, dem Verein und dessen Jugendarbeit oder Ähnlichem gibt, können mich junge (aber auch ältere) Leute gerne ansprechen. Dazu organisiere ich – zusammen mit einem großartigen Team – Jugendveranstaltungen wie die Deutschen Jugendmeisterschaften der Zauberkunst oder den alljährlichen Jugendworkshop des MZvD, eine Art Zaubercamp.“ Außerdem setzt er sich mit wichtigen Themen wie Perspektiven und Zielen der Nachwuchsarbeit und dem Jugendschutz im Verein auseinander. Jeden Monat erhalten die Mitglieder des MZvD die Vereinszeitschrift Magie, für viele fast schon Grund genug, Mitglied zu sein, denn sie bringt interessante Trickbeschreibungen aus allen Sparten der Zauberkunst (sogar um Zaubern und Mathematik geht es!) und informiert über das Neueste aus der magischen Welt. Produkte werden vorgestellt, Besonderheiten der Bühnenarbeit beleuchtet, mentale Tricks erläutert. Gemeinsam mit Philipp Rixen schreibt Henri Hainz die Seiten, die sich speziell an den Nachwuchs der Zunft richten.
DAS COOLSTE HOBBY DER WELT
Neugier allein genügt allerdings nicht, man muss schon was zu bieten haben. Um Mitglied im MZvD zu werden, sollte man also schon was drauf haben in der Zauberei und das in einer kleinen Zaubershow auch vorführen. Es sollen ja nicht einfach Leute vorbeischauen, die nur mal eben hinter die Tricks kommen wollen. Allerdings kann man vorher schon mal einen der Ortszirkel besuchen. Ortszirkel sind lokale Vereine, in denen sich Mitglieder des Zirkels und diejenigen, die es werden wollen, regelmäßig treffen, um sich auszutauschen und weiterzubilden. Mitbringen sollte man ein großes Interesse und auch schon ein paar Zaubererfahrungen. Der MZvD ist schließlich keine Zauberschule für Anfänger, er dient vielmehr dazu, Zaubererfahrene zum Austausch über ihr Können zusammenführen. Für einen Einstieg in die Welt des Zauberns empfiehlt es sich eher, Kurse zu besuchen, wie sie häufig in städtischen Ferienprogrammen oder von Volkshochschulen angeboten werden. Ist sich jemand noch nicht sicher, ob er oder sie denn schon reif genug für den MZvD ist, darf er oder sie sich gerne bei Henri Hainz melden. Und der ist überzeugt: „Zauberkunst ist das coolste Hobby der Welt, ich kann jedem empfehlen, es mal auszuprobieren!“
Website des Magischen Zirkels Deutschland: www.mzvd.de
Kontakt zum Jugendbeauftragten Henri Hainz: hainz@mzvd.de
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